Pressemitteilung vom 15. Februar 2018

Aktionsbündnis Gentechnikfreie Stadt Münster bezieht Stellung zum Antrag auf Glyphosat-Verbot der SPD

 

In ihrem Ratsantrag zur Ratssitzung am 31.01.2018 fordert die SPD ein Glyphosatverbot auf Flächen im Eigentum der Stadt Münster, sowohl auf selbst bewirtschafteten wie auch auf verpachteten Flächen.
Das Aktionsbündnis Gentechnikfreie Stadt Münster, bestehend aus BUND, Greenpeace und NABU, fordert seit 2016 ein Verbot des Einsatzes von chemisch-synthetischen Pestiziden auf städtischen, landwirtschaftlich genutzten Flächen. Seine bereits Ende 2016 eingereichte Anregung nach § 24 GO wurde bei Parteien und Verwaltung offensichtlich bisher übergangen.
Am 15. November 2016 übergab das Bündnis an Oberbürgermeister Markus Lewe über zweitausend Unterschriften von Münsteranerinnen und Münsteranern, die den Antrag unterstützen - die Medien berichteten. Am darauf folgenden Tag wurde der Antrag in den Rat eingebracht und an die Verwaltung weiter gereicht.
„Seitdem werden wir hingehalten“, so Rita Clausing vom BUND. „Seit Februar 2017 will man mit uns einen Gesprächstermin vereinbaren, um über unser Anliegen zu beraten. Bisher ist nichts passiert. Dass die SPD nunmehr einen ähnlich lautenden, aber äußerst abgeschwächten Antrag einbringt, kann kaum ein Versehen sein und verwundert.“
„Der Antrag ist kein Fortschritt. In Münster gibt es seit 1990 einen Beschluss, dass auf den öffentlichen Flächen der Stadt Münster keine Pestizide eingesetzt werden dürfen, demnach auch kein Glyphosat. Ausgenommen sind die zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachteten Flächen.“, so Brigitte Stork von Greenpeace. „Während sich der SPD-Antrag nur auf Glyphosat bezieht, fordert das Aktionsbündnis den Verzicht auf alle chemisch-synthetischen Pestizide.“
Karin Rietman vom NABU Münster betont: „Besonders die Neonikotinoide - hochwirksame Insektengifte - haben eine verheerende Wirkung auf z.B. die vom Aussterben bedrohten Wildbienen. Wegen der Verringerung der Artenvielfalt, der Schäden für unsere Gewässer und der Gefahren für den Menschen fordern wir daher ein umfassendes Verbot der Pestizide auch auf den städtischen, landwirtschaftlich genutzten Flächen.“