Seltene Mauerpflanzen von Abriss bedroht

Die Aktiven der AG Botanik waren beim Abriss einer Mauer an der Weißenburgstraße vor Ort und sicherten einige Steine mit Mauerpflanzen.

Hirschzunge, Mauerraute und Streifenfarn - ihre Tage an der Weißenburgstraße waren gezählt. Bagger machten sich in der vergangenen Wochenende daran eine rund 25 Meter lange Mauer im Zuge von Bauarbeiten abzureißen. "Dabei handelt es sich um einen der schönsten Bestände seltener Mauerpflanzen in Münster", erklärte Dr. Thomas Hövelmann vom NABU Münster. Der Leiter der Arbeitsgruppe Botanik ist bedrückt und bedauert: "Die Vielfalt an Wildpflanzen in Münster wird wieder ein Stück abnehmen!" Allerdings konnten einige Mauerplfanzen durch die AG Botanik vor den Baggern gerettet werden.

Zimbelkraut am Bohlweg ebenfalls gefährdet


Die typischen Mauerpflanzen seien überall in Münster durch Abriss, Sanierung und Reinigung von Mauern gefährdet, so Hövelmann weiter. Viele besonders schöne Stellen sind schon verschwunden, beispielsweise am Annette-Gymnasium.

Auch das Zimbelkraut an der Mauer des ehemaligen Franziskanerklosters am Bohlweg wird in Kürze verschwinden. Daher ist es umso wichtiger, sich bei notwendigen Maßnahmen an bewachsenen Mauern an den NABU zu wenden und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.

Kein gesetzlicher Schutz

 

Für die Pflanzen an der Weißenburgstraße war es noch nicht zu spät. Durch den Anruf eines Bewohners konnten Teile des Mauerwerks von der AG Botanik gesichert werden.

 

Dem Bauträger, der WGM, ist bei allem kein Vorwurf zu machen: die unscheinbaren Pflanzen (Asplenium trichomanes (Braunstieliger Streifenfarn), Asplenium ruta-muraria (Mauerraute) und Asplenium scolopendrium (Hirschzunge)) sind für den Laien nicht als erhaltenswert zu erkennen und ein gesetzlicher Schutz besteht auch nicht.

 

Trotzdem ist es jedesmal schade, wenn die Vielfalt an Wildpflanzen in Münster wieder ein Stück abnimmt. Mehr Informationen vom NABU über den Rückgang von Wildblumen gibt es unter www.sagmirwodieblumensind.de