Letzte Fridays for Flowers-Exkursion 2021 der AG Botanik entlang des Horstmarer Landwegs am 29. Oktober

Abschluss mit Sonne und Pfaffenhütchen

Das Pfaffenhütchen in leuchtender Herbstfärbung (Fotos: Katharina Schmitt)
Das Pfaffenhütchen in leuchtender Herbstfärbung (Fotos: Katharina Schmitt)

Das nennt man mal einen gelungenen Abschluss: Zur voraussichtlich letzten „Fridays for Flowers“-Exkursion der AG Botanik am 29. Oktober zeigte sich der Herbst noch einmal von seiner schönsten Seite und ließ die Farben in der milden Sonne leuchten – vor allem das Pfaffenhütchen tat sich dabei mit seinen leuchtend roten Blättern und knallig-bunten Früchten hervor.

Ziel der knapp zweistündigen Führung war diesmal der Horstmarer Landweg in Höhe des Breilbusches. Leider war das dortige Regenrückhaltebecken frisch gemäht worden, so dass sich die ca. 15 Teilnehmer mit kleinen Grundrosetten und randlich stehengebliebenen Stauden begnügen mussten. Ein kleines Röhricht aus Schilf und Rohrkolben war dem Mähwerk entgangen, und so konnte AG-Leiter Dr. Thomas Hövelmann den Unterschied zwischen den beiden heimischen Arten erklären: während beim häufigeren Breitblättrigen Rohrkolben Typha latifolia die beiden männlichen und weiblichen, jeweils kolbenartigen Teilblütenstände direkt aufeinander liegen, ist dort beim seltenen Schmalblättrigen Rohrkolben T. angustifolia eine Lücke – „a wie angustifolia oder Abstand“…

Im angrenzenden Breilbusch, einem kleinen Feldgehölz aus heimischen Hainbuchen und Stiel-Eichen, waren noch einige typische Waldarten wie Große Sternmiere, Vielblütige Weißwurz und Wald-Ziest zu entdecken. Die vermeintliche Brombeere war gar keine, sondern wurde anhand der bläulichen Bereifung an Spross und Früchten als Kratzbeere Rubus caesius identifiziert.

An einem Exemplar des Windenknöterichs erklärte Sara Kehmer den Unterschied zwischen zwei sehr ähnlichen heimischen Arten: der hier gefundene Hecken-Windenknöterich Fallopia dumetorum hat geflügelte Früchte mit glänzenden Samen, während der ebenfalls häufige Acker-Windenknöterich F. convolvulus über ungeflügelte Früchte und stumpfe Samen verfügt.
Mit den regelmäßig stattfindenden Fridays for Flowers-Exkursionen gewinnt die AG Botanik die Datengrundlage für die Flora von Münster. Mit diesem Projekt erstellt der NABU in Zusammenarbeit mit der Stadt Münster Verbreitungskarten aller in Münster vorkommenden Wildpflanzen. Die Ergebnisse werden im Portal www.naturgucker.de dargestellt und laufend aktualisiert – auch in 2022 wird es sicher wieder viele weitere Freitagsexkursionen geben.

In einem Regenrückhaltebecken am Horstmarer Landweg erklärten Dr. Thomas Hövelmann (rechts) und Sara Kehmer (vorne links) zahlreiche heimische Pflanzenarten
In einem Regenrückhaltebecken am Horstmarer Landweg erklärten Dr. Thomas Hövelmann (rechts) und Sara Kehmer (vorne links) zahlreiche heimische Pflanzenarten