Vorstellung der Arbeit der AG Botanik bei bundesweitem NABU-Workshop zu "Citizen Science" im Naturschutz

200 Augen sehen mehr als 2

Eingabe eines Fundortes einer gefährdeten Pflanzenart durch freiwillige Helfer der AG Botanik (Foto: Thomas Hövelmann)
Eingabe eines Fundortes einer gefährdeten Pflanzenart durch freiwillige Helfer der AG Botanik (Foto: Thomas Hövelmann)

"200 Augen sehen mehr als zwei - Botanische Kartierungen bei der AG Botanik des NABU Münster" - mit diesem Beitrag ist Dr. Thomas Hövelmann in seiner Funktion als Sprecher des NABU-Bundesfachausschuss Botanik zum ersten bundesweiten NABU-Workshop zur Natur- und Umweltschutzforschung am 9.-10. Februar in Hannover eingeladen. Angeregt durch u.a. die aktuellen Diskussionen zum Insektensterben, zu "Citizen Science" (engl. für Bürger-Wissenschaften) im Naturschutz, zur Erosion der Artenkenner oder zur Taxonomie-Inititative entstand die Idee für die Initiative "Naturschutzforschung im NABU". Zu den Initiatoren zählen Josef Tumbrinck (Vorsitzender des NABU NRW), Dr. Hermann Hötker (Leiter des Michael-Otto-Institut im NABU) und Dr. Steffi Ober (NABU-Teamleiterin Ökonomie und Forschung). Ziel der Initiative ist es, die im NABU auf unterschiedlichen Ebenen vorhandenen Forschungsaktivitäten zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen (z.B. Forschungsförderung), Herausforderungen zu diskutieren und Perspektiven zu entwickeln.

Thomas Hövelmann hat als langjähriger Leiter der AG Botanik gute Erfahrungen mit dem Einsatz ehrenamtlicher Helfer bei Bestandserfassungen bestimmter Pflanzenarten oder Lebensräume gemacht: "Bei richtiger Anleitung und guter Vorbereitung sind auch Laien in der Lage, zuverlässig und korrekt wissenschaftliche Daten zu gewinnen. So können oft deutlich größere Datenmengen in kurzer Zeit gewonnen werden, als wenn hauptamtliche Kräfte dafür eingesetzt werden," spricht Hövelmann aus Erfahrung, "wichtig ist dabei natürlich, dass die freiwilligen Helfer Spaß an ihrer Aufgabe haben und ihre Arbeit geschätzt und anerkannt wird." So hat die AG Botanik in den vergangenen Jahren mit ihren derzeit ca. 230 Mitgliedern flächendeckende Bestandserfassungen von gefährdeten Arten der Roten Liste, Mohn- und Kornblumen und artenreichen Straßenrändern im gesamten Stadtgebiet von Münster leisten können - eine wichtige Datengrundlage für den Naturschutz, 200 Augen sehen halt mehr als 2.

Durch ehrenamtliche Kartierung gewonnene Ergebnisse einer stadtweiten Erfassung typischer Mauerpflanzen (Grafik: Thomas Hövelmann)
Durch ehrenamtliche Kartierung gewonnene Ergebnisse einer stadtweiten Erfassung typischer Mauerpflanzen (Grafik: Thomas Hövelmann)