Lebensraum für den Steinkauz, Erholungsraum für den Menschen

Bäume für die Zukunft ?

In jedem Frühjahr macht sich die Fäll-Wut in Münster breit. Hecken und Bäume, besonders gern alte, fallen der Motorsäge zum Opfer.  Gründe braucht man dafür nicht immer - Münster hat ja keine Baumschutzsatzung!

 

So entledigen sich Privatleute gern der mühsamen Arbeit des "Blätterfegens",  Bauunternehmer haben gern groß-dimensionierte Arbeitsfelder, Gartenbaubetriebe und Landwirte machen bei Hecken Tabula rasa - alles weg, nicht abschnittsweise, weil sich sonst das Kommen ja nicht lohnt. Die Maxime "höher, schneller, weiter" tut ihr Eigenes: Straßenbau, Baugebietsausweisung oder Kanalerweiterung - der Baum muss weg!

 

Um so mehr setzen sich die Aktiven des NABU Münster für den Erhalt von Lebensräumen ein. Eine Aktion war im Januar die Anlage einer Streuobstwiese in Gievenbeck.

 

 

 

Eigentlich waren für das Wochenende angenehme Temperaturen angekündigt. Doch wie so oft kommt es anders als geplant. In der Nacht vor dem Arbeitseinsatz der AG Obstwiesenschutz  fiel das Thermometer weit unter Null Grad. In den Tagen zuvor hatten die jungen Leute im Freiwilligen ökologischen Jahr mit kräftiger Unterstützung eines Ehrenamtlichen Löcher ausgehoben und die Baumpfähle gesetzt.

 

 

Samstags trafen sich die Streuobstwiesen-Begeisterte des NABU Münster auf der Fläche am Gievenbecker Weg,  um die 51 hochstämmigen Obstbäume zu pflanzen. Doch die ausgehobene Erde war durch gefroren. So musste die Sonne, die sich zum Glück schon bald zeigte,  den Boden erst antauen.

 

 

 

 

Mit viel Engagement und Spaß ging es an die gemeinsame Arbeit.   Alte Sorten wie Dülmener Rose, Schöner aus Wiedenbrück, Westfälische Tiefblüte, Hauszwetschge und Gute Graue  sollten in den Boden.

 

 

 

 

 

51 Bäume in den Wühlmauskorb gesetzt, gut mit Erde bedeckt, angebunden, Drahthose gegen Wildverbiss, Bäume angegossen – es lief wie am Schnürchen.

 

 

 

 

Schon bald standen die mit Kaffee und Kuchen gestärkte Freunde zum Foto vor der Streuobstwiese.

 

 

 

 

 

Viel Lob bekamen die 14 Freiwilligen während ihrer Arbeit von den Gievenbecker Spaziergängern. Sie würden sich freuen, bei zukünftigen Spaziergängen die Bäume wachsen zu sehen und zu beobachten wie sich diese Streuobstwiese zum Lebensraum für verschiedene Insekten- und Vogelarten entwickelt.  

 

Gievenbecker hoffen, so wie die Mitglieder des NABU Münster, dass diese Streuobstwiese auch für die Zukunft angelegt wurde.  Und die Bäume nicht -  wie in Münster mittlerweile üblich -  über kurz oder lang der Säge zum Opfer fallen.