Wildkräuter-Exkursion mit der Natur- und Landschaftsführerin Britta Ladner in Mecklenbeck am Samstag, den 13. April 2019

Am Welt-Ehrentag der Pflanze durch den Kräutergarten Mecklenbecks

Britta Ladner (Mitte, rote Jacke) erklärt umringt von einer Menschenmenge das Garten-Schaumkraut
Britta Ladner (Mitte, rote Jacke) erklärt umringt von einer Menschenmenge das Garten-Schaumkraut

14. April 2019 - Passend zum weltweiten "Ehrentag der Pflanze" machten sich am vergangenen Samstag, den 13. April, über vierzig Teilnehmer - Zweibeinige wie auch Vierbeinige - mit der zertifizierten Landschafts- und Naturführerin Britta Ladner in Mecklenbeck auf die Suche nach essbaren Wildkräutern.

 

Am Start gab es noch ein kleines theoretisches Input der Leiterin zum Thema Pflanzen. Grüne Pflanzen sind übrigens die einzigen Lebewesen, die anorganische Materialen in organische umwandeln können und deshalb für ihre Ernährung keine organischen Substanzen aufnehmen müssen. Sie enthalten wichtige Stoffe wie Mineralstoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, von denen wir profitieren können. Als Wildkräutersammler übernimmt man eine Verantwortung für sich selbst, aber auch für die Natur. So sollte jeder wissen, dass in einem Naturschutzgebiet das Pflücken verboten ist oder Pflanzen, die an einer Straße oder einem Acker wachsen, belastet sein können.

 

Für viele Pflanzen gibt es ganz spezielle Sammelzeiten von Blättern, Blüten und Früchten, über die man sich gut informieren sollte. Das Scharbockskraut, das früher wegen seines hohen Vitamin C-Gehaltes oft gegen Skorbut eingesetzt wurde, ist, sobald es blüht, giftig. Davor kann man die jungen Blätter gut im Salat oder in Smoothies verwenden.

 

Nach dem theoretischen Teil ging es im Sonnenschein weiter rund um das Haus Kump. Es wurden allseits bekannte Pflanzen wie der Löwenzahn, die Brennnessel oder der Spitzwegerich gefunden. Aber auch noch unbekannte Schätze der Natur wie das Garten-Schaumkraut, die kleine Schwester des Wiesen-Schaumkrautes, oder der Persische Ehrenpreis, der schon alleine auf einem Butterbrot ein Gaumenschmaus ist.

 

Aber nicht nur die krautigen Pflanzen sind essbar, auch die Blätter der hier heimischen Waldbäumen wie Rotbuche, Linde und Birke, kann man zum Kochen verwenden. Sowohl bei krautigen Arten wie auch bei Bäumen sollten immer die jungen Blätter zum Verzehr genutzt werden. Je älter das Blatt wird, desto mehr Gerbstoffe bildet es und desto bitterer wird sein Geschmack.

 

Highlight der Führung war ein kleines Bärlauchfeld im Wald, das man schon auf zehn Meter Entfernung riechen konnte. Hier, wie auch bei vielen anderen Pflanzen zuvor, kam das Thema der Verwechslung auf. Beim Bärlauch kann eine Verwechslung mit dem Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen tödlich enden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass man sich beim Sammeln der Pflanzen immer wirklich sicher ist, was man dort gerade pflückt.

 

Am Ende der Führung gab es noch ein paar Rezepte-Tipps vom Profi, darunter Pesto aus Wildkräutern, Kräuterbutter oder Brennnesselspinat. Und natürlich machen sich Löwenzahnblüten auch immer gut auf einem Salat. So haben die rund vierzig Teilnehmer ganz im Sinne des Weltehrentages der Pflanze einiges dazulernen können und neue tolle Anregungen zum Ausprobieren bekommen.

 

Text und Bilder: Katharina Wiegand

 

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