Dr. Thomas Hövelmann von der AG Botanik bei Vorstandssitzung von Planta Europa in Ungarn am 26.-27. Mai

Gemeinsam für den Schutz der europäischen Wildpflanzen

Die Vorstandsmitglieder von Planta Europa bei ihrer Tagung in Eger/Ungarn (von links): Gastgeberin Prof. Dr. Erika Pensesne Konya, Planta Europa-Vorsitzender Dr. Philippe Bardin (Frankreich), Dr. Oleg Maslovsky (Weißrussland), Dr. Mykyta Perigrim (Ukraine) und Dr. Thomas Hövelmann vom NABU Deutschland

 

 

Gemeinsam für den Schutz der europäischen Wildpflanzen - die Abstimmung und die Evaluation der europäischen Strategie ist die Hauptaufgabe von Planta Europa, dem europäischen Dachverband zahlreicher Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, dessen operativer Vorstand sich am vergangenen Wochenende vom 26.-27. Mai, in Eger/Ungarn traf.

 

Dabei war auch Dr. Thomas Hövelmann, nicht nur Leiter der AG Botanik beim NABU Münster, sondern auch Vorsitzender des NABU-Bundesfachausschusses Botanik und Vorstandsmitglied von Planta Europa. Zu den wichtigsten Gesprächsthemen des "steering committee" - wie sich der operative Vorstand von Planta Europa nennt - gehörten unter Leitung von Dr. Philippe Bardin von der Französichen Akademie der Naturwissenschaften in Paris und Gastgeberin Prof. Dr. Erika Pensesne Konya, der Dekanin für Naturwissenschaften an der Esterhazy-Universität Eger, die Abstimmung einer neuen Satzung und der strategischen Ausrichtung. Planta Europa steckt derzeit in einem Umbruch, da sich zahlreiche Akteure zurückgezogen haben und ein kompletter Neuaufbau notwendig ist.

Zu den kommenden Aufgaben wird nunmehr neben der Pflege und dem Ausbau des Netzwerkes die Evaluation der europäischen Strategie zum Schutz von Pflanzen (ESPC = european strategy for plant conservation) sein, die mit finanzieller Unterstützung durch die Europäische Union bis zur nächsten Planta Europa-Konferenz 2020 in Paris abgeschlossen sein soll. Die ESPC ist die für Europa angepasste Fassung der globalen Strategie zum Schutz von Pflanzen (GSPC = global strategy for plant conservation) und als weltweit fortschrittlichste regionalisierte Anpassung anerkannt. Zuletzt war die ESPC für den Zeitraum 2011-2020 fortgeschrieben worden.


Zuletzt wurden noch mögliche eigene Aktionen von Planta Europa andiskutiert: darunter war an erster Stelle die europaweite Umsetzung des "PlantRace", eine Erfindung der Münsteraner AG Botanik, der seit mehreren Jahren erfolgreich im Münsterland umgesetzt wird (siehe z.B. hier). Auch der von Hövelmann vorgestellte aktuelle Malwettbewerb "Auf den Spuren von Franz Wernekinck" stieß auf großes Interesse.


Nach neun anstrengenden Stunden endete die Sitzung, über die sogar ein Bericht für das ungarische Fernsehen produziert wurde, mit einem Ausblick und ersten Überlegungen für die nächste große Planta Europa-Konferenz in Paris unter dem Motto "25 Jahre Schutz von Wildpflanzen in Europa" sowie einer gemeinsamen Exkursion in den "Bükk-Nationalpark" am darauffolgenden Tag. Die Ergebnisse werden nun noch mit den übrigen Vorstandsmitgliedern, die nicht zu dem Termin hatten kommen können, abgestimmt - gemeinsam für den Schutz der europäischen Wildpflanzen.

Im Bükk-Nationalpark diskutierten die europäischen Botaniker u.a. über den Schutz heimischer Orchideen-Arten wie den Frauenschuh
Im Bükk-Nationalpark diskutierten die europäischen Botaniker u.a. über den Schutz heimischer Orchideen-Arten wie den Frauenschuh