"Wo ist denn nun das Zittergras?" Eine Dame kannte sich offenbar schon hervorragend aus mit den Pflanzenarten auf dem Waldfriedhof Lauheide. Während einer knapp zweistündigen Führung zeigte der Diplom-Biologe Dr. Thomas Hövelmann vom NABU Münster ca. 40 Interessierten die zahlreichen typischen Wildpflanzen auf dem sehr naturnah gestalteten Friedhofsgelände.
Als besonders artenreich erwies sich die trockengefallene ehemalige Emsschlinge, die sich von Ost nach West über das Gelände zieht. Hier blühten zahlreiche Exemplare des purpurroten
Breitblättrigen Knabenkrautes zwischen weiteren typischen Arten nasser ungedüngter Wiesen wie dem Kleinen Klappertopf oder der Kuckucks-Lichtnelke. Aber auch die mageren Rasenflächen vor der
Trauerhalle im Eingangsbereich des Friedhofs, die nur zweimal im Jahr gemäht werden, hatten es den Naturfreunden angetan. "Schön", war die einhellige Beurteilung der blütenreichen Flor, über die
manch anderer Friedhofsbesucher die Nase rümpft.
Alfons Trockel von der Friedhofsverwaltung ergänzte die Führung durch Hintergründe zu den verschiedenen Bestattungsformen auf dem Friedhof. Aber auch einige der überaus fachkundigen
Exkursionsteilnehmer bereicherten die Veranstaltung durch Tipps zur Verwendung der Wildpflanzen in der Küche und der Heilkunde.
Das Zittergras blieb jedoch verborgen, dafür war es noch zu früh im Jahr.