Planung JVA Handorf

Naturkundliche Führung mit dem NABU über den geplanten JVA-Standort

 

Video: Bürgerinitiative JA Münster

 

Ferkelkraut, Kammgras, Wiesen-Schaumkraut und Kuckucks-Lichtnelke - weniger als eine Minute brauchte Dr. Thomas Hövelmann vom NABU Münster, um ein gutes Dutzend typischer Wiesenpflanzen zu sammeln.

 

"In der münsterländischen Agrarlandschaft brauchen Sie dafür eine halbe Stunde - mindestens," verdeutlichte der Diplom-Biologe anschaulich den Artenreichtum auf dem Standortübungsplatz. Selbst eine Orchideenart, das Große Zweiblatt, und singende Nachtigallen konnten am Rande der natürlich aufwachsenden Gehölze gezeigt werden.


Auf Einladung der Bürgerinitiative www.ja-muenster.de erläuterte Hövelmann im Rahmen einer naturkundlichen Führung am 30.Mai 2014 die Probleme, die der NABU Münster mit dem geplanten Neubau einer JVA auf dem Gelände östlich von Handorf sieht. Nicht nur ist der Wuchsort zahlreicher Pflanzenarten unmittelbar betroffen, sondern bedroht der Gefängnisneubau durch Licht, Lärm und andere Störungen weit in das bislang weitgehend ungestörte Gelände einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche, zum Teil bedrohte Vogelarten und ein landesweit bedeutsames Vorkommen des geschützten Laubfrosches.


Die mehr als 50 Exkursionsteilnehmer waren gleichermaßen beeindruckt von der Vielfalt der mageren, ungedüngten Wiesen, aber auch erschüttert über die Ignoranz, mit der sich die Planung offenbar über die naturschutzfachlichen Fragestellungen hinwegsetzen möchte. "Es ist unsere Pflicht, unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Welt zu hinterlassen," brachte es ein älterer Herr auf den Punkt, um sich umgehend in die ausliegenden Unterschriftenlisten gegen die Planung einzutragen.

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Bericht über die Exkursion in der WN
20140603_WN_Exkursion Handorf.pdf
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Artenreiche Wiesen auf dem Standortübungsplatz Handorf-Ost  Bild: lernsite/Joachim Eberhardt
Artenreiche Wiesen auf dem Standortübungsplatz Handorf-Ost Bild: lernsite/Joachim Eberhardt