Ein Jahr in den Bergen
Wer in Kulturlandschaften seiner frühen Jahre zurückkehrt und deren Entwicklung nicht verfolgen konnte, wird sich voraussichtlich über diese Entwicklung wundern. So ging es jedenfalls mir bei einem Besuch in der norddeutschen Tiefebene.
Zwar herrschten noch Acker- und Weideflächen vor, aber diese hatten andere Abmessungen. Die Erinnerung prägenden Hecken waren ebenso fort wie der prächtige „Birkenbaum“, der für die Orts- und Wegbeschreibung eine ähnliche Eindeutigkeit besaß, wie der „Lönsstein“ für das NSG Bockholter Berge. Bewusst wurde mir das erst beim Schäfchen- und Ziegenzählen, das einige von uns nicht nur aus den Bockholter Bergen kennen. Jedenfalls regte sich damals der Gedanke, selbst Zustände der Landschaft fotografisch zu dokumentieren.
Aber wie „dokumentiert“ man eine Landschaft hinreichend? Was ist charakteristisch für eine Landschaft?
Konkrete Ideen dazu kamen aus der AG-Naturfotografie, denn mit genau diesen Fragen beschäftigen sich versierte AG-Mitglieder vor jedem Projekt.
Und so begannen wir im Januar 2018 in den Naturschutzgebieten „Bockholter Berge“ und „Klatenberge“ zu fotografieren. Als Ergebnis lässt sich festhalten: Wir haben einen Anfang. Denn fotografiert werden wollen Flechten, Moose, Gräser, Blumen, Heidekräuter, Büsche, Bäume ganz zu schweigen von Bienen, Wespen, Hummeln, Schmetterlinge, Lurche und Vögel.
Zeigen wollen wir eine erste Auswahl.








Die kleine Auswahl ist nicht repräsentativ für die beiden Gebiete. Repräsentativ ist nicht einmal der umfangreiche Fotosatz. Der liegt nun beim NABU. Wann er wirklich repräsentativ wird, werden die kommenden Jahre zeigen
Übrigens:
Wen es interessiert, was aus dem „Birkenbaum“ geworden ist? Ein Anlieger berichtete, dass er eines Tages einfach umkippte, verdrängt durch eine Eiche, die nun seinen Platz einnimmt. Und die Ortsbezeichnung „Birkenbaum“? Die ist geblieben und das nicht nur in meiner Erinnerung.
Text: Hans-Joachim Grote