NABU Münster
Extremstandort Acker

Extremstandort Acker

Diesem Thema widmete sich die botanische Exkursion mit Dr. Thomas Hövelmann von der AG Botanik am vergangenen Freitag, den 22. Juni. Die interessierten und zum Teil sehr fachkundigen Exkursionsteilnehmer ließen sich vom vorangegangenen Starkregen und dunklen Wolken nicht abschrecken und wurden nicht nur mit farbenfrohen Ackerwildkräutern, sondern am Ende auch mit ein paar Sonnenstrahlen belohnt.

Botanische Exkursion zur Ackerwildkräutern auf dem Hof Lütke Jüdefeld

    Entlang des Roggenfeldes des Bioland-Hofes lütke Jüdefeld in der Gasselstiege in Münster wurden zahlreiche Ackerwildkräuter unter die Lupe genommen und mit der ein oder anderen Anekdote genauer erklärt. So zum Beispiel das Hirtentäschelkraut Capsella bursa-pastoris, das ihren deutschen Namen der Form ihrer Früchte verdankt. Diese erinnern an die dreieckigen Felltaschen mittelalterlicher Hirten.

    Für den Standort Acker ist eine regelmäßige Störung durch den Pflug kennzeichnend. Auf diese Weise können sich besonders einjährige Arten, die auf Offenboden angewiesen sind, etablieren. Werden diese Flächen nicht mehr umgebrochen, verdrängen konkurrenzstärkere, mehrjährige Arten die typischen Pionierpflanzen. Bevor es vom Menschen bewirtschaftete Ackerflächen gab, waren diese auf Pionierstandorten wie zum Bespiel auf regelmäßig überfluteten Sandbänken anzutreffen.

    Heutzutage werden diese Ackerwildkräuter aufgrund der intensiven Landwirtschaft immer seltener und finden häufig nur noch am Rand von biologisch bewirtschafteten Ackerflächen Lebensmöglichkeiten.

    Exkursionsleiter Dr. Thomas Hövelmann auf der Suche nach der Woll-Wicke Foto: Leonie Holthaus

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